Die Linksjugend [’solid] ist seit ihrer Gründung als jugendpolitischer Verband der Partei Die Linke angetreten, um radikale linke Perspektiven sichtbar zu machen – queer, antikapitalistisch, basisdemokratisch. Doch wie die Partei selbst, ist auch [’solid] in den letzten Jahren in eine politische und organisatorische Krise geraten. Die Überalterung der aktiven Strukturen, ein eklatantes Gender-Ungleichgewicht und eine über Jahre gewachsene visuelle Uneinheitlichkeit machten deutlich: Es braucht eine Neuausrichtung – inhaltlich und gestalterisch.
»Too many nazis, machos, billionaires, not enough alternative!«Anna Westner - Linksjugend [’solid]
Von Anfang an war klar: Das neue Erscheinungsbild von Linksjugend [’solid] sollte nicht von außen übergestülpt, sondern gemeinsam mit den Mitgliedern entwickelt werden. Auf Wunsch des Bundesvorstands konzipierte Zoff einen partizipativen Prozess, der die Gestaltung als kollektive Aufgabe verstand.
Der Prozess startete mit einer Verbandsweiten Umfrage, deren Ergebnisse ausführlich ausgewertet und in einer zugänglichen Präsentation visualisiert wurden. In mehreren digitalen Weeklys mit 30–50 Aktiven wurde der Entwicklungsprozess des Designs regelmäßig vorgestellt, diskutiert und weitergedacht – begleitet von inhaltlichen Inputs zu Social Design, politischer Gestaltung und kollektiver Kommunikation.
Das Ergebnis: Ein Designsystem, das nicht Zoff gehört – sondern der gesamten Organisation. Präsentiert auf dem Bundeskongress, wurde es nicht nur angenommen, sondern verstanden und mitgetragen. Heute können viele Mitglieder die Entscheidungen hinter dem neuen Auftritt genauso gut erklären wie wir selbst.
Links sein muss nicht immer nach Schwarz-Rot aussehen – und schon gar nicht nach Testosteron. Das neue Designsystem von [’solid] bricht bewusst mit den klassischen Codes der radikalen Linken und setzt auf eine Gestaltung, die nicht nur laut ist, sondern auch zugänglich, verspielt und empowernd. Mit einer frischen Farbpalette, offenen Typografien und einer Bildsprache jenseits von Heldenposen spricht der neue Look Menschen an, die sich vielleicht nie mit der alten Ästhetik identifiziert haben – aber sehr wohl mit den politischen Zielen. Politisch klar, gestalterisch offen – so sieht eine kämpferische Jugend aus, die nicht ausschließt.
Ein Designsystem ist nur so gut wie seine Nutzbarkeit. Deshalb haben wir für [’solid] konkrete Werkzeuge entwickelt, mit denen alle mitgestalten können – egal ob langjähriges Mitglied oder neu dabei. Mit dem Sharepic-Generator, einem Logo-Tool, einem klaren Styleguide und regelmäßigen Workshops wird Kommunikation zum Gemeinschaftsprojekt. Dazu kommen zahlreiche Vorlagen für Print und Social Media, die flexibel einsetzbar sind – vom Plakat bis zur Insta-Story. Und natürlich: eine neue Website, die alles bündelt und den Verband auch digital schärfer positioniert.
Habt Ihr eine gute Idee und sucht Leute für die Gestaltung & Umsetzung? Einfach mal Kaffee trinken? Beratung für eine Kampagne?
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